Was Menschen anfällig macht für Fake News und Verschwörungserzählungen

„Es ist schwer, den klassischen Verschwörungsgläubigen zu zeichnen“, erklärt Jan Philipp Rudloff vom Lehrstuhl für Kommunikationspsychologie und Neue Medien im Interview mit der Wissenschaftsjournalistin Julia Vergin für die Deutsche Welle. Dennoch gebe es einige Persönlichkeitsmerkmale, die Menschen mit einem verstärkten Glauben an Fake News und Verschwörungstheorien eigen seien. „Es ist ein bestimmtes Verständnis davon, was Wissen ist und was Fakten sind“, erläutert Rudloff.

In fünf Studien untersuchten Jan Philipp Rudloff, Dr. Fabian Hutmacher und Prof. Dr. Markus Appel vom Lehrstuhl für Kommunikationspsychologie und Neue Medien den Zusammenhang zwischen epistemischen Überzeugungen und dem Glauben an Fake News und Verschwörungserzählungen. Mit epistemischen Überzeugungen werden Vorstellungen einer Person über das Wesen und den Erwerb von Wissen bezeichnet. „Diejenigen, die viel Wert auf ihre Intuition legen, wenig Wert auf stichhaltige Beweise und der Meinung sind, dass das, was als Wahrheit gilt, durch die Mächtigen vorgegeben wird, sind besonders anfällig für Fake News und Verschwörungstheorien“, fasst Rudloff die Ergebnisse der Studien hinsichtlich der epistemischen Überzeugungen zusammen.

Gleichzeitig spielten auch die sogenannten „dunklen Persönlichkeitsmerkmale“ eine Rolle: Damit werden Persönlichkeitsmerkmale wie Narzissmus, Psychopathie und Machiavellismus bezeichnet. Gemeinsam ist diesen Persönlichkeitsmerkmalen, dass sie zu einem Verhalten führen, das auf die Maximierung des eigenen Vorteils abzielt. Auch hinsichtlich des Umgangs mit Informationen haben diese Persönlichkeitsmerkmale einen Einfluss, so Rudloff: „Je höher der dunkle Faktor der Persönlichkeit ist, desto eher glaubt man an Verschwörungserzählungen.“

Wer mehr zum Thema Fake News, Verschwörungserzählungen und dunklen Persönlichkeitsmerkmalen wissen möchte, findet hier das Interview in der Deutschen Welle: [Link]