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Kommunikationspsychologie und Neue Medien

Was ist das Gedächtnis?

30.09.2021

Im FiPsi-Podcast spricht Dr. Fabian Hutmacher über das menschliche Gedächtnis und warum man den Menschen als ‚Homo Narrator‘ verstehen kann.

Das Gedächtnis gehöre zu einem der großen Begriffe in der Psychologie, leitet einer der Interviewpartner von Dr. Fabian Hutmacher das Interview im FiPsi-Podcast an. Grund genug, darüber mit Dr. Fabian Hutmacher vom Lehrstuhl für Kommunikationspsychologie und Neue Medien zu sprechen, der viel zum Thema Gedächtnis geforscht hat.

Ausgehend von einer Theorie des Gedächtnisses von Augustinus erläutert Hutmacher die neue Gedächtnistheorie von Dan McAdams. Grundlage dieser Gedächtnistheorie ist, dass wir unser Leben in einem Narrativ verstehen: beispielsweise, wenn wir Anderen unsere Erinnerungen erzählen. Denn Erinnerungen seien einerseits zwar lückenhaft - andererseits müsse man bei jeder Erzählung Dinge auslassen, denn sonst bräuchte eine Erzählung unserer Lebensgeschichte genauso lang wie das Leben selbst. Also müsse der ‚Sprung‘ zwischen zwei Erinnerungen narrativ überbrückt werden: Wie diese Überbrückung stattfindet, hänge zum Teil von den sozialen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen ab, erklärt Hutmacher.

So gebe es bessere und schlechtere Lebensgeschichten: in dem Sinne, dass die eine Geschichte gesellschaftlich akzeptierter sei und die andere womöglich weniger gesellschaftlich akzeptiert. Wenn wir unsere Lebensgeschichte – oder zumindest einen Teil davon – erzählen, so würden wir auch darauf achten, was andere davon halten. Unter Umständen würden wir dann bestimmte Episoden auslassen oder sie anders framen.

Auch wenn wir unsere Lebenserinnerung als Narrativ gestalteten, so heiße das nicht, dass dieses Narrativ bruchlos sei, gibt Hutmacher zu bedenken. Bestimmte Erfahrungen, beispielsweise Traumata, ließen einfach keine Erzählung mehr zu. Diese Erlebnisse würden dann in der Erinnerung für sich stehen – ohne Möglichkeit, sie in ein Narrativ einzuweben.

Doch in der Podcast-Folge mit Dr. Fabian Hutmacher gibt es noch viel mehr zu hören: Warum nennen Psycholog:innen einen Teil des Gedächtnisses beispielsweise Arbeitsgedächtnis? Und ist das wirklich ein Arbeitsgedächtnis, worüber wir reden, wenn wir den Begriff verwenden – oder nicht doch eher eine Metapher? Und was hat es jetzt eigentlich mit Augustinus Theorie des Gedächtnisses auf sich?

Wer diese Fragen beantwortet hören möchte, findet hier den Link zum Podcast: https://youtu.be/cHEl-VUAHds

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