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    Mensch-Computer-Medien

    Aktuelle Publikationen

    Hier stellen wir regelmäßig ausgewählte jüngere Publikationen aus dem Institut vor. Mehr Informationen finden Sie auf den Seiten der einzelnen Arbeitsbereiche.

     

    How a Clinical Decision Support System Changed the Diagnosis Process: Insights from an Experimental Mixed-Method Study in a Full-Scale Anesthesiology Simulation

    In einer mixed-method Studie untersuchten wir die Auswirkungen eines Entscheidungsunterstützungssystem auf die Entscheidungsfindung in Anästhesieteams während simulierter Krisen im Operationssaal. Das Entscheidungsunterstützungssystem homogenisierte die Entscheidungsfindung, stärkte das Pflegepersonal und führte zu Reibungen zwischen analytischem und intuitivem Denken.

    Sara Wolf, Tobias Grundgeiger, Raphael Zähringer, Lora Shishkova, Franzisca Maas, Christina Dilling, and Oliver Happel. 2025. How a Clinical Decision Support System Changed the Diagnosis Process: Insights from an Experimental Mixed-Method Study in a Full-Scale Anesthesiology Simulation. In Proceedings of the 2025 CHI Conference on Human Factors in Computing Systems (CHI '25). Association for Computing Machinery, New York, NY, USA, Article 257, 1–23.
    https://doi.org/10.1145/3706598.3713372

    Honorable Mention

    AR Cue Reliability for Interrupted Task Resumption Affects Users' Resumption Strategies and Performance

    Hinweise, die über augmented reality angezeigt werden, helfen Usern bei der Wiederaufnahme von unterbrochenen Aufgaben. Wir konnte zeigen, dass auch Hinweisreize mit einer reduzierten Reliabilität immer noch bei der Wiederaufnahme helfen, aber die User ihre Wiederaufnahmestrategien anpassten.

    Kilian L Bahnsen, Emma Dischinger, and Tobias Grundgeiger. 2025. AR Cue Reliability for Interrupted Task Resumption Affects Users' Resumption Strategies and Performance. In Proceedings of the 2025 CHI Conference on Human Factors in Computing Systems (CHI '25). Association for Computing Machinery, New York, NY, USA, Article 1224, 1–12.
    https://doi.org/10.1145/3706598.3713685

    Honorable Mention

    Größer ist nicht immer besser: eine Studie zu Datendarstellungen in sozialen Räumen

    Wie beeinflusst die Größe von physischen Datendarstellungen das soziale Miteinander in Ausstellungen und Museen? Um dieser Frage nachzugehen, haben wir in einer Laborstudie untersucht, wie viel soziale Interaktion zwischen zwei Personen stattfindet, wenn sie mit Datendarstellungen in zwei unterschiedlichen Größen interagieren. Die Ergebnisse zeigen keinen klaren Vorteil größerer Objekte – und werfen damit Fragen nach der Nachhaltigkeit solcher Designentscheidungen auf.

    Tamara Friedenberger and Jörn Hurtienne. 2025. Size Doesn’t Matter? Down-Scaling a Data Physicalization Does Not Measurably Change Viewers’ Mediated Social Interactions. In Proceedings of the Nineteenth International Conference on Tangible, Embedded, and Embodied Interaction (TEI '25). Association for Computing Machinery, New York, NY, USA, Article 6, 1–14.
    https://doi.org/10.1145/3689050.3704947

     

    Die Psychologie in der Krise?

    Die Psychologie steht vor drei großen Krisen: die Replikationskrise, weil Forschungsergebnisse häufig nicht reproduziert werden können, die Universalitätskrise, weil Variationen über Kulturen und Zeit hinweg oft nicht berücksichtigt werden, und die Theoriekrise, weil Theorien häufig unzureichend entwickelt sind. Für jedes dieser Probleme werden Chancen und Lösungsansätze vorgestellt.

     

    Hutmacher, F., & Franz, D. J. (2024). Approaching psychology’s current crises by exploring the vagueness of psychological concepts: Recommendations for advancing the discipline. American Psychologist. Advance online publication. https://doi.org/10.1037/amp0001300

    Beeinflussen uns Heimat-Slogans in der Wahlwerbung von Parteien?

    Gerade in Zeiten großer Unsicherheit und Unbeständigkeit flüchten sich die Menschen gern ins Vertraute und Heimelige. Kein Wunder, dass auch Parteien mit Heimat-Slogans versuchen, die Stimmabgabe der Wählende bei Wahlen zu beeinflussen. In dieser Studie zeigt sich anhand einer Wahlwerbung der CSU, dass es weniger der Heimatbezug im Slogan ist, der entscheidend sein kann, sondern vielmehr, ob die werbende Partei an sich mit der Heimat in Verbindung gebracht wird.

    Mayer, F. & Schramm, H. (2024). Everybody Votes for Heimat: A Study to Examine the Affective Influence of Feelings of Heimat on the Persuasive Impact of Political Advertising. Frontiers in Communication, 9, Artikel 1310441. https://doi.org/10.3389/fcomm.2024.1310441

    Können Erkennungssysteme mit virtuellen Szenarien trainiert werden, um sozialer Kontexte zu erkennen?

    Damit Roboter oder andere technische Systeme dazu in der Lage sind, wirklich sozial interaktiv und unaufdringlich zu sein, müssen sie den sozialen Kontext einer Situation verstehen. Ein Training mit Datensätzen aus der realen Welt ist oft teuer, zeitaufwändig und nicht skalierbar. In diesem Paper haben wir untersucht, ob virtuell simulierte soziale Kontexte als Trainingsdaten für Kontexterkennungssysteme, aber auch als Stimuli-Material für Nutzerstudien geeignet sind.

    Ganal, E., Fiolka, A., Christen, A., & Lugrin, B. (2024). The Applicability of Using Virtual Social Contexts as Stimuli and Training Material for Social Context Research. Proceedings of the 24th ACM International Conference on Intelligent Virtual Agents (IVA), 1–9. (IVA Best Paper Nominee)
    https://doi.org/10.1145/3652988.3673950

    Sind Mainstream-Musikradiosender noch zu retten?

    Die großen Musikradiosender wie z.B. Antenne Bayern verlieren aufgrund der Konkurrenz durch Musikstreamingdienste von Jahr zu Jahr mehr Hörer und Hörerinnen, vor allem Jugendliche und junge Erwachsene. Ist dieser Trend aufzuhalten? Müssen Mainstream-Musikradiosender so langsam umdenken, um nicht irgendwann ganz vom Markt zu verschwinden? In diesem Artikel zeigen wir sechs zentrale Probleme des derzeitigen linearen Mainstream-Musikradios auf und präsentieren mögliche Lösungen für die Gestaltung attraktiverer und zeitgemäßer Programme.

    Schramm, H. & Mayer, F. (2024). Challenges to and Perspectives on Mainstream Music Radio Programs in Germany. Journal of Broadcasting & Electronic Media, 68(1), 107-124. https://doi.org/10.1080/08838151.2023.2276805 

    Profitiert Robotic Storytelling von Soundeffekten und Musik?

    In vier Onlinestudien wurde diese Fragestellung anhand Stories verschiedener Genres untersucht. Bei Lovestories erhöhen Soundeffekte und Musik das Enjoyment, bei Horrorgeschichten führen sie zu weniger Trägheit und höherem wahrgenommenem Anthropomorphismus des Roboters, für humorvolle und Detektivgeschichten findet sich dagegen kein positiver Einfluss - es liegt also eine Genreabhängigkeit vor.

    Steinhaeusser, S. C., & Lugrin, B. (2024). Integrating Sound Effects and Background Music in Robotic storytelling – A Series of Online Studies Across Different Story Genres. Computers in Human Behavior: Artificial Humans, 2(2), 100085.
    https://doi.org/10.1016/j.chbah.2024.100085

    Eine Mobile App zur Messung von In-Group/Out-Group Bias bei jungen Kindern

    In-Group/Out-Group Bias bezeichnet das Phänomen, dass Menschen jene bevorzugen, die ihnen ähnlich sind (In-Group) und jene benachteiligen, die es nicht sind und sich z.B. durch ihr Geschlecht unterscheiden (Out-Group). Dies kommt bereits bei sehr jungen Kindern vor und erfordert frühzeitige Interventionen. Um deren Erfolg effektiv überprüfen zu können, präsentieren wir in unserem Artikel eine mobile Anwendung als Ergebnis eines iterativen Entwicklungsprozesses. Das resultierende Tool wurde in einem Verfahren zur Validierung auf seine Reliabilität überprüft und erlaubt es uns, In-Group/Out-Group Bias bei jungen Kindern zu messen.

    Elsässer, A., Riedmann, A., Schneider, P., Felfe, C. & Lugrin, B. (2024). Iteratively Designing a Mobile App for Measuring In-Group Out-Group Bias with Preschool Children. ACM Interaction Design and Children Conference (IDC '24) (p./pp. 119--132).
    https://doi.org/10.1145/3628516.3655807

    Measuring Intuitive Use: Theoretical Foundations

    Intuitive Nutzung ist ein notorisch vages Konzept. Auf Grundlage eines Literaturüberblicks schlagen wir vor, dass eine hohe Effektivität, ein geringer kognitiver Aufwand und ein starkes metakognitives Gefühl der Geläufigkeit (fluency) die definierenden Merkmale der intuitiven Nutzung sind, während viele andere Messungen typische Korrelate dieser definierenden Merkmale sind.

    Reinhardt, D., & Hurtienne, J. (2024). Measuring Intuitive Use: Theoretical Foundations. International Journal of Human–Computer Interaction, 40(10), 2453–2483.
    https://doi.org/10.1080/10447318.2023.2166204

     

    Neue Erkenntnisse zu Diversity Washing in der Markenwerbung

    Markenprodukte werden auch durch Influencer und Influencerinnen beworben, in den letzten Jahren zunehmend durch Pro-Diversitäts-Aussagen. In dieser Studie zeigen wir, dass sich die Wahrnehmung von Diversity Washing bei vagen (im Gegensatz zu konkreten) Aussagen verstärkt, wenn wir das Gefühl haben, dem Influencer oder der Influencerin sehr ähnlich zu sein. Grund dafür sind verstärkte parasoziale Prozesse, die ein kritisches Hinterfragen der Werbebotschaft begünstigen.

    Olbermann, Z., Schrand, H. & Schramm, H. (2024). You Are So Much Like Me – You Just Have to Tell the Truth. Impact of User-Influencer Similarity on Parasocial Interactions in the Perception of Diversity Washing in Advertising. Journal of Current Issues & Research in Advertising. https://doi.org/10.1080/10641734.2024.2310062