Intern
Medienpsychologie

Dark Romance – Faszination des Dunklen auf der Buchmesse und in der Wissenschaft

23.10.2025

Sex, Machtspiele, toxische Beziehungen – kaum ein Genre ist derzeit so beliebt und zugleich so umstritten wie Dark Romance. Im Mittelpunkt der Geschichten stehen meist moralisch "graue" Figuren, also Charaktere, die weder gut noch böse sind. Medienpsychologe Frank Schwab von der Universität Würzburg erklärt den Erfolg von Dark Romance u.a. mit der Faszination für diese "grauen" Charaktere.

Frankfurt am Main / Würzburg, Oktober 2025 – Das Genre Dark Romance zieht derzeit Millionen Leserinnen in seinen Bann: Geschichten, in denen Liebe, Schmerz und psychologische Grenzerfahrungen miteinander verschmelzen. Auf der Frankfurter Buchmesse 2025 diskutieren Autorinnen und Verlage über die enorme Anziehungskraft dieser Erzählform.

Prof. Dr. Schwab vom Lehrstuhl für Medienpsychologie der JMU Würzburg ordnet den Trend wissenschaftlich ein. Dark Romance greift emotionale Extreme auf, die im digitalen Zeitalter eine neue Resonanz finden – zwischen Identitätsfindung, Tabubruch und Inszenierung: "Wenn ich so eine zweifelhafte Figur habe, weiß ich nicht genau, was ich von ihr halten soll", sagt Schwab. "Ich verspüre Angst oder Aufregung und wenn dann Romantik oder Erotik dazukommen, verstärkt das die Spannung noch einmal."   

Zu dieser Spannung gesellt sich eine grundsätzliche Faszination für das Böse. "Zebras beobachten zum Beispiel Löwen, obwohl sie eigentlich wegrennen sollten", erklärt Schwab. "Wir finden gefährliche Dinge interessant, weil wir daraus lernen wollen, wie wir mit Gefahr umgehen oder ihr ausweichen können." 

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