Kapitel zu Kulturtheorien in Band „Psychogenese“ erschienen

Der neue Band von Prof. Gerd Jüttemann „Psychogenese. Das zentrale Erkenntnisobjekt einer integrativen Humanwissenschaft“ will einige Probleme der psychologischen Grundlagenforschung in den Blick rücken. Argumentiert wird, dass das Psychologische fälschlicherweise oft als etwas Unveränderliches betrachtet wird – möglicherweise ein Grund für die sog. Replikationskrise der Psychologie. Vielmehr sollen menschliches Verhalten und Erleben als Entwicklungsphänomene begriffen werden, die Veränderungen – und dies auf mehreren Ebenen – unterworfen sind.

Als Gegenstand für ihr Kapitel „Evolutionäre Kulturtheorien“ wählten Prof. Frank Schwab und Dr. Benjamin Lange das weite Feld der menschlichen Kultur und als Entwicklungsperspektive die der Phylogenese. Im Kapitel dargelegt werden die verschiedenen evolutionären Sichtweisen auf Kultur. Beispielsweise wird kulturelle Evolution oft als analog aber unabhängig von der biologischen Evolution angesehen. Kultur lässt sich allerdings auch als Produkt der Evolution, des Fitness-Maximierers Mensch oder auch als das Produkt evolvierter „Minds“, auffassen. Außerdem existieren verschiedene koevolutionäre Ansätze. Betont wird außerdem, dass die verschiedenen Bedeutungsdimensionen der Begriffe Biologie und Natur auf der einen und vor allem des Begriffs der Kultur auf der anderen Seite berücksichtigt werden sollten.

Der Band von Prof. Gerd Jüttemann „Psychogenese. Das zentrale Erkenntnisobjekt einer integrativen Humanwissenschaft“, für den u.a. auch der sehr namhafte Psychologe Prof. Jens Asendorpf ein Kapitel beigetragen hat, ist vor Kurzem beim Pabst-Verlag erschienen, und zwar als Band IV der Reihe „Die Psychogenese der Menschheit“.

Die Literaturangabe für das Kapitel von Frank Schwab und Benjamin Lange lautet: Schwab, F., & Lange, B. P. (2017). Evolutionäre Kulturtheorien. In G. Jüttemann (Hrsg.), Psychogenese. Das zentrale Erkenntnisobjekt einer integrativen Humanwissenschaft (S. 83-94). Lengerich: Pabst Publishers.