Intern
Medienpsychologie

Gastvortrag: Kultur geht auch sexy: Menschliche Kultur aus evolutionärer Perspektive

01.07.2014

Der Gastvortrag mit Dr. Benjamin P. Lange / Universität Göttingen findet am 10. Juli 2014 im Zentralen Hörsaal- und Seminargebäude Hörsaal 0.001 von 08:30 - 10:00 Uhr statt.

Der Vortrag nimmt seinen Ausgangspunkt bei verschiedenen Kulturbegriffen. Ist Kultur immer und automatisch das Gegenteil von Natur, also von Biologie? Was sind die Kernannahmen der naturwissenschaftlich-biologisch ausgerichteten Evolutionspsychologie? Und wie lassen sie diese, sich um Überleben und Reproduktion drehenden Annahmen nutzen, um allgemein menschliches Verhalten (z.B. Geschlechterunterschiede) zu erklären, aber auch um das zu verstehen, was gemeinhin unter Kultur verstanden wird? Dies beinhaltet Phänomene wie Sprache und Kommunikation, aber auch Literatur und Medien im Allgemeinen.

Zunächst soll eine kurze Klärung dessen erfolgen, was unter Kommunikation verstanden werden kann und welche Rolle z.B. Sprache dabei spielt. Darauf und auf die einleitend gemachten Überlegungen aufbauend sollen evolutionspsychologische Annahmen zur Erklärung kommunikativer Phänomene dargestellt werden. Es soll eine aktuelle Studie vorgestellt werden, die sich mit sprachlich-kommunikativen Geschlechterunterschieden in anonymen Situationen befasst hat. Die Studienergebnisse sollen einerseits aus evolutionärer, andererseits aus kommunikations- und medienpsychologischer Sicht diskutiert werden.

Der Vortrag möchte außerdem das Potential der Evolutionspsychologie zum Verständnis eines vergleichsweise jungen Medienphänomens darstellen: Videospiele. Zunächst soll kurz erörtert werden, welchen Beitrag die  Evolutionspsychologie zur Erklärung von Gewalt leisten kann, da Aggression und Gewalt oftmals in einem Atemzug mit der Nutzung von Computer- und Videospielen debattiert werden. Schließlich sollen erste Daten einer Studie präsentiert werden, die u.a. die wesentliche Grundannahme des evolutionspsychologisch ausgerichteten courtship models von Geoffrey Miller auf Videospiele angewandt und untersucht hat.

 

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