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Psychologische Ergonomie

NIDAaiD: Ein neues BMFTR gefördertes Projekt am Lehrstuhl für Psychologische Ergonomie

09.12.2025

In dem Projekt „NIDAaiD: Verbesserte Notfallversorgung von verunfallten Autoinsassen durch KI-Algorithmen“ werden Informationen von Unfallorten aufbereitet und im Schockraum visualisiert. Der Lehrstuhl für Psychologische Ergonomie erforscht bestehende Arbeitsabläufe und evaluiert, wie NIDAaiD die Vorbereitung von Notärzt:innen und Schockraum-Teams auf Patient:innen verbessert. Das Forschungsprojekt wird vom Bundesministerium für Forschung, Technologie und Raumfahrt (BMFTR) mit insgesamt 1,3 Mio. Euro gefördert.

Motivation: Verkehrsunfälle machen einen wesentlichen Anteil der Notarzteinsätze und Schockraumpatient:innen aus. Ein massiver Blutverlust ist dabei die häufigste Todesursache in der frühen Schockraumbehandlung. Früh verfügbare Informationen befähigen Notärzt:innen und Schockraum-Teams sich auf Patient:innen optimal vorzubereiten.

Ziele und Vorgehen: Ziel des Projekts NIDAaiD ist die Entwicklung und Evaluation eines datengetriebenen Entscheidungs- und Unterstützungssystem. Sowohl die Datenaufnahme am Unfallort als auch die Informations-Visualisierung im Schockraum werden sich in bestehende Arbeitsabläufe integrieren und zur schnellen, suffizienten und koordinierten Versorgung von Autoinsassen in Präklinik und Schockraum beitragen. Bereits jetzt können Unfallbilder, Vitalparameter, Symptome und Behandlungsmaßnahmen über das Notfall-Informations- und Dokumentations-Assistenz System (NIDApad) des Konsortialleiters medDV dokumentiert werden. Im Forschungsprojekt NIDAaiD werden diese Daten in Echtzeit analysiert um KI-Prognosen zu Verletzungen von Fahrzeuginsassen sowie deren hämodynamischer Stabilität abzugeben. Dokumentierte Daten werden dann zusammen mit KI-Prognosen in Diagnosepfaden für die Behandlung im Schockraum visualisiert. NIDAaiD wird nutzerzentriert entwickelt und projektbegleitend in Simulationsstudien evaluiert hinsichtlich der Passung auf bestehende Arbeitsabläufe sowie aus der Nutzung resultierende Entscheidungs- und Leistungsverbesserungen.

Projektkonsortium und Förderung: Der Lehrstuhl für Psychologische Ergonomie der Uni Würzburg führt im Projekt die Nutzungskontextanalysen durch, konzipiert das Interaktionsdesign für den Schockraum und leitet die Evaluationsstudien. Die Konsortialleitung sowie technische Implementierung obliegen der medDV GmbH. Für medizinische Expertise ist die Klinik und Poliklinik für Anästhesiologie, Intensivmedizin, Notfallmedizin und Schmerztherapie am Universitätsklinikum Würzburg (UKW) beteiligt und die KI-Prognosen verantwortet die Prognostica GmbH. Das Projekt wird vom BMFTR bis 2028 im Bereich Optimale Therapien durch datengetriebene Entscheidungs- und Unterstützungssysteme gefördert. Insgesamt erhält die Universität Würzburg eine Fördersumme von 246.630 €.

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