Intern
Medienpsychologie

Seminar Medienpraxis: Green Shooting bei TV- Produktionen

Green Shooting bei TV- Produktionen mit Frau Dr. Anette Kaufmann / Prof. Dr. Frank Schwab

Die Filmindustrie leistet sich eine enorme Umweltverschmutzung. „Knapp 8,4 Millionen Tonnen CO2 produzierte die Filmindustrie in Kalifornien (laut der UCLA) im Jahr 2006. Sie war damit der größte Luftverschmutzer nach den Ölraffinerien.“  

Nach ungefähren Berechnungen verursacht eine durchschnittliche „Tatort“-Produktion etwa 100 bis 140 Tonnen CO2, bei Hollywood-Großproduktionen können es aber auch schonmal 4.000 Tonnen sein. 4.000 Tonnen CO2 für EINEN einzigen Film.

Filmteams fliegen zu Drehorten, am Set rattern Dieselgeneratoren. Autos und LKW verbrauchen etliches an Treibstoff. Manchmal landen bis zu 5000 Plastikbecher bei einer Filmproduktion im Abfall.

Das alles soll ein Ende haben. Es sollen einheitliche ökologische Standards für die deutsche Film-, TV- und Video-on-Demand-Wirtschaft (VoD) entstehen.  Seit 2012 vergibt die Filmförderung Schleswig-Holstein den "Grünen Drehpass" für umweltfreundlich produzierte Filme und Serien, etwa den Hamburger Tatort "Die goldene Zeit", in dem auf Autofahren komplett verzichtet wird, oder die Serie "Babylon Berlin". Bald sollen ökologische Standards deutschlandweit und einheitlich gelten, und damit auch für die Filmförderungen von Bund und Ländern.

Seit 2022 verpflichtet sich etwa der SWR und seine Produzent:innen, sämtliche fiktionale Produktionen nach ökologischen Mindeststandards umzusetzen – das gilt sowohl für Eigen- als auch für Auftrags- und Koproduktionen.

Die Teilnehmenden des Praxisseminars lernen den Fernsehproduktionsprozess kennen und erarbeiten Möglichkeiten eines Green Shootings.

Dr. Anette Kaufmann ist eine deutsche Fernsehfilmproduzentin. Sie studierte neuere deutsche Literatur und Medienwissenschaft an der Philipps-Universität Marburg, wo sie 1988 promovierte. [2] Von 1989 – 1993 war sie Redakteurin für Vorabendserien beim Hessischen Rundfunk, von 1993 – 2002 Producerin für Fernsehfilme und -serien bei Aspekt Telefilm in Hamburg. Seit 2002 ist sie als Produzentin für Fernsehfilme und -serien für Odeon Pictures (A Leonine Company) tätig.